“Wie Europa Afrika unterentwickelte” ist ein ambitioniertes Meisterwerk der politischen Ökonomie, das die Auswirkungen der Sklaverei und des Kolonialismus auf die Geschichte des internationalen Kapitalismus beschreibt. In diesem Klassiker legt Rodney unbeirrbar dar, dass die „Fehlentwicklung" Afrikas keine natürliche geographische Eigenheit, sondern das direkte Resultat der imperialistischen Ausbeutung des Kontinents ist, die bis heute anhält. Durch seine akribische Recherche bleibt Wie Europa Afrika unterentwickelte eine nach wie vor relevante Studie zur sogenannten „Großen Kluft" und eine zuverlässige Quelle, wenn es darum geht, ein Verständnis für die Verschärfung der globalen Ungleichheit in heutiger Zeit zu entwickeln. Gleichzeitig räumt Rodney mit dem weit verbreiteten Irrtum auf, dass die
ökonomische Ausbeutung des afrikanischen Kontinents auf rassistischen Einstellungen von Herrscher*innen der entwickelten kapitalistischen Länder beruht. Viel mehr bringt er den Leser*innen die Methode nahe, Unterdrückung als etwas zu verstehen, das auf Ausbeutung beruht und nicht umgekehrt. Für das Verständnis von Rassismus heute und seine Funktion im Kapitalismus ist das eine grundlegende Voraussetzung.

Buchvorstellung und Diskussion mit Bafta Sarbo und René Arnsburg
Moderation: Ferat Koçak (MdA)
Mittwoch, 24. April, 19 Uhr
Café Engels, Herrfurthstraße 21