Für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen in Neukölln kämpfen statt rassistische Debatten über die Silvesternacht führen!

Neukölln

Neukölln steht seit dem Jahreswechsel wieder im Fokus der deutschen Medienlandschaft. Statt aber über die zahlreichen Probleme dieses Bezirks zu sprechen, stürzen sich wohlbekannte Hetzblätter und Politiker*innen auf vermeintlich ethnische Probleme von migrantischen Jugendlichen und zündeln damit ohne jede Grundlage mit rassistischen Ressentiments.

Angriffe auf Rettungskräfte sind durch nichts zu rechtfertigen, ebenso wenig wie Angriffe mit Feuerwerkskörpern auf Menschen oder Wohnungen. Wer sich aber ernsthaft mit der Berichterstattung über die Silvesternacht beschäftigt, wird schnell feststellen, dass es sich bei den Ausbrüchen von Gewalt um ein deutschlandweites Problem handelt, das nicht auf Berlin beschränkt werden kann. Was besonders wichtig ist: Die ethnische Herkunft erklärt das Verhalten nicht, entscheidend ist die desolate Lebenslage vieler Menschen in den betroffenen Stadtteilen.

Um ein sicheres und respektvolles Miteinander zu schaffen, braucht es echte Teilhabemöglichkeiten für alle. Armut im Bezirk, die Verdrängung, ständig steigende Mieten, Kitaplatzmangel, marode Schulen und Jugendeinrichtungen, sowie der eklatante Personalmangel in allen Behörden müssen überwunden werden. Statt migrantische oder sozial benachteiligte Jugendliche zu stigmatisieren, brauchen wir einen entschiedenen Kampf gegen deren Perspektivlosigkeit und gegen den systematischen Rassismus, dem diese ständig ausgesetzt sind.

Vorstand DIE LINKE. Neukölln, 5. Januar 2023