Superwahljahr: Neuköllner LINKE fordert SPD und Grüne heraus
Auf der Mitgliederversammlung am 28.11. wurden die Weichen für den kommenden Wahlkampf gestellt
Die Neuköllner LINKE zeigt sich selbstbewusst: „Wir haben in Neukölln mehrfach gezeigt, dass wir gewinnen können“, heißt es in der Wahlstrategie, die am Samstag von der Mitgliederversammlung nach einer lebendigen Diskussion fast einstimmig verabschiedet wurde.
Die Genoss*innen haben sich darin viel vorgenommen: Sie wollen die innerstädtischen Direktwahlkreise gewinnen, die bei der Abgeordnetenhauswahl 2016 noch knapp an Grüne und SPD gingen. Als Kandidat*innen wurden unter anderem die Lehrerin Lucy Redler, die Autorin Jorinde Schulz, der langjährige Sprecher des Bezirksverbandes Moritz Wittler sowie der profilierte Antifaschist Ferat Kocak aufgestellt. Kocak wird außerdem vom Bezirk für einen aussichtsreichen Platz auf der Landesliste vorgeschlagen.
Bei der Linksfraktion im Neuköllner Rathaus stehen größere personelle Veränderungen an: Für die Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) kandidieren nur die beiden Verordneten Carla Assmann und Ahmed Abed erneut. Angeführt wird die Liste von der Sprecherin der Neuköllner LINKEN, Sarah Nagel.
Für die Direktkandidatur zur Bundestagswahl schlägt der Bezirksvorstand die Politologin Lucia Schnell vor, die auf einer weiteren Versammlung im Frühjahr aufgestellt werden soll. Die Neuköllner LINKE rechnet sich insgesamt gute Chancen aus. Bei der Bundestagswahl 2017 holte die Partei 18,2 Prozent und wurde in den innerstädtischen Kiezen fast flächendeckend stärkste Kraft.
Die Mitgliederversammlung, bei der etwa 60 Mitglieder unter strengen Corona-Sicherheitsmaßnahmen zusammengekommen waren, kritisierte erneut auch den rot-rot-grünen Senat. Ärger wurde insbesondere über die stigmatisierenden Razzien in Moscheen, Shisha-Bars und anderen migrantisch geprägten Einrichtungen geäußert. Aber auch der Signa-Deal zum geplanten Karstadt-Neubau am Hermannplatz und die Zerschlagung und Ausschreibung der S-Bahn gaben in den Diskussionen und Vorstellungsreden der Kandidat*innen Anlass zu Kritik.
Die Kandidaturen im Überblick:
Für die Landesliste der LINKEN zur Wahl für das Berliner Abgeordnetenhaus:
Ferat Kocak und Jorinde Schulz
Für die Neuköllner Direktwahlkreise zur Wahl für das Berliner Abgeordnetenhaus:
Wahlkreis 1: Lucy Redler
Wahlkreis 2: Jorinde Schulz
Wahlkreis 3: Moritz Wittler
Wahlkreis 4: Tony Pohl
Wahlkreis 5: Ferat Kocak
Wahlkreis 6: Niklas Schrader
Für die Wahl zur Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung:
1. Sarah Nagel
2. Ahmed Abed
3. Carla Aßmann
4. Klaus-Dieter Heiser
5. Maya Eckes
6. Philipp Dehne
7. Susanka Sambefski
8. Georg Frankl
9. Danny Butter
10. Ludwig Lindner
11. Antigoni Ntonti
12. Tony Pohl
Plätze 13-22: Melanie Schneider, Nadine Haske, Caroline Hüglin, Michael Stöckel, Barbara Heinrich, Louisa Klaßen, Sophie Dieckmann, Susanne Steinborn, Tim Schneider, Julian Formella