Ob in Neukölln oder anderswo: Solidarität mit den Opfern queerfeindlicher Gewalt

Zu dem queerfeindlichen Überfall auf zwei Personen am Dienstag (19.08.23) in Berlin Neukölln erklärt die Basisorganisation Sonne der LINKEN. Neukölln: 

Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gelten den beiden Betroffenen der queerfeindlichen Attacke am Montagabend (18.08.2023) in der Ederstraße nahe der Sonnenallee in Berlin Neukölln. 

Nach Angaben des RBB wurde ein vermutlich lesbisches Paar von Jugendlichen angepöbelt, angegriffen und zusammengeschlagen. Nach Angaben der Polizei wurden die beiden Frauen im Alter von 39 und 27 Jahren dabei am Montagabend schwer verletzt und in ein Krankenhaus eingeliefert. 

Es ist unerträglich, dass Menschen auf offener Straße angegriffen werden, nur weil sie schwul, lesbisch, bisexuell oder trans sind. Wir sagen klar: Homo-, Trans-, und Queerfeinlichkeit ist kein Problem der Betroffenen, sondern es geht uns alle an - Solidarität mit den Opfern queerfeindlicher Gewalt!

Dieser Angriff reiht sich ein, in die traurige Liste von queerfeindlicher Diskriminierung und Gewalt in Deutschland. Der Monitoringbericht für Berlin bilanzierte schon 2022: »LGBTQIA*-feindliche Taten wurden dabei vor allem in LGBTQIA*-Ausgeh- und Wohnvierteln registriert – 2020 und 2021 lagen die Ortsteile Kreuzberg und Mitte hier an der Spitze. Besonders der Ortsteil Neukölln, aber auch Friedrichshain und Kreuzberg fallen mit hohen Anteilen von Körperverletzungen und gefährlichen Körperverletzungen auf.«

Der Bericht macht auch klar, dass die Zahl der zur Anzeige gebrachten Straftaten gegen queere Menschen so hoch war wie noch nie. Insbesondere transfeindliche Delikte seien dabei besonders gewaltsam.

Doch nicht nur in Berlin hat die Anzahl queerfeindlicher Angriffe in den vergangenen Monaten teilweise erheblich zugenommen.Tagtäglich werden in Deutschland Menschen angepöbelt, bedroht und angegriffen, weil die Täter*innen ihren Hass auf Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere und nicht-binäre Menschen (LSBTIQIA*) in Gewalt ausleben. 

Die Zunahme queerfeindlicher Übergriffe hängt auch mit der zunehmenden Hetze und Desinformation von rechtskonservativen bis rechtsextremen Gruppen und Parteien und von fundamentalreligiösen vor allem christlichen Organisationen zusammen, zu deren zentralen Feindbildern migrantische, rassifizierte und queere Menschen zählen. Aus Worten werden Taten! Besonders die Alternative für Deutschland (AfD) versucht Rassismus und Queerfeindlichkeit zu normalisieren und befeuert damit ein gesamtgesellschaftlichen Klima von Gewalt und Hass.

DIE LINKE steht fest an der Seite aller Betroffenen von Diskriminierung und Hassgewalt. 

Wir wehren uns gegen Lügen rassistischer Zuschreibungen, was die vermeintliche Herkunft der Täter sexistischer und queerfeindlicher Gewalt betrifft. Laut dem Monitoring-Bericht besitzen fast 70 Prozent der Täter eine deutsche Staatsangehörigkeit. Die Täter seien »nahezu ausnahmslos männlich, häufig jung und auffällig oft bereits polizeilich bekannt«. 

In Neukölln leben sehr viele queere Menschen – insbesondere auch queere BPoC’s (Black and People of Color), gerade weil sie sich aufgrund der großen und internationalen queeren Kulturszene hier »sicherer« fühlen als an vielen anderen Orten.

Wir sagen: Schluss mit rassistischer und queerfeindlicher Hetze und Gewalt. DIE LINKE steht zusammen, solidarisch im Kampf gegen Ausbeutung, Unterdrückung und jede Art von Diskriminierung und für eine Welt in der wir alle befreit und sicher Leben können. »Niemand kann frei sein, solange es nicht alle sind.«

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