Soli-Kiez-Event mit Politik und Kultur: Die Linke, Bewegung und palästinensische Community setzen ein starkes Zeichen für Gaza

Pressemitteilung der Linken Neukölln vom 9. August 2025

Berlin, den 9. August 2025: Rund 500 Menschen folgten heute der Einladung der Linken Neukölln, die gemeinsam mit der palästinensischen Community und solidarischen Gruppen ein Kiez-Event für Palästina veranstaltete. In dem rappelvollen Saal sprachen Redner*innen verschiedenster Organisationen, um gemeinsam den vielen Opfern zu gedenken und sich für ein sofortiges Ende des Genozids in Gaza auszusprechen. Kulturellen Ausdruck fand die Solidarität im Laufe des Nachmittags bei Bastelworkshops für Groß und Klein, bei der Siebdruck-Station sowie Kunst- und Musikbeiträgen. Es beteiligten sich neben der Linken Neukölln Eye4Palestine, das Berliner Gaza Komitee, Das Vereinigte Palästinensische Nationalkomitee sowie die Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost.

Hermann Nehls, Sprecher der Linken Neukölln:
“Wir freuen uns sehr, dass unser Solidaritätsevent trotz massiver medialer Hetze so gut besucht war. Es ist deutlich, dass unsere Nachbar*innen eben nicht dabei zuschauen wollen, dass die Menschen in Gaza ausgehungert, zerbombt und vertrieben werden. Viele Neuköllner*innen sind davon in ihren Familien direkt betroffen und müssen unermessliches Leid ertragen. Gemeinsam haben wir heute ein starkes Zeichen gegen diesen Genozid gesetzt, und wir machen weiter. Dass behauptet wird, wir hätten unser Kiezfest gemeinsam mit der Hamas geplant, ist und bleibt absoluter Unsinn. Aber wir lassen uns nicht einschüchtern. Es ist auch dem Druck der palästinasolidarischen Bewegung zu verdanken, dass Merz eine teilweise Einschränkung der Waffenexporte nach Israel angekündigt hat. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber bei Weitem nicht genug: Wir brauchen ein vollständiges Waffenembargo und den Stopp der politischen Rückendeckung Deutschlands für Israel.”

Basem Said, Pädagoge und Aktivist aus der arabisch-palästinensischen Community: 
“Mit der Veranstaltung haben wir einen Raum für Bildung, Dialog und Menschenrechte geschaffen, für eine solidarische Nachbarschaft, die sich gemeinsam gegen die unerträglichen Verbrechen gegen die Palästinenser*innen stellt. Statt sich mit unseren Inhalten auseinanderzusetzen, hat die Axel-Springer-Presse erneut palästinensische Aktivist*innen mit unbegründeten Vorwürfen diffamiert. Diese Angriffe delegitimieren nicht nur unser Engagement, sondern auch das Recht auf Teilhabe und politische Bildung. Verantwortung aus der deutschen Geschichte darf nicht zur Rechtfertigung neuer Ungerechtigkeiten werden. Wir fordern die Bundesregierung auf, zur Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechts der Palästinenser*innen zu stehen, sowie die Unterstützung der israelischen Regierung mit Waffen sofort und vollständig zu beenden. Wir fordern deutsche Medien auf, die einseitige und hetzerische Berichterstattung zu beenden, palästinensische Perspektiven fair abzubilden und zur Förderung eines respektvollen, faktenbasierten öffentlichen Diskurses beizutragen.”

Dr. Inna Michaeli, Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost:
“Ich habe mich über diese Veranstaltung besonders gefreut, weil sie für die Nachbarschaft in Neukölln organisiert wurde. Neukölln ist das Viertel, in dem ich lebe und meine Kinder - meine jüdischen Kinder - großziehe. Jeden Morgen sehe ich aus meinem Fenster die palästinensische Flagge gegenüber, im Fenster meiner Nachbar*innen. Das gibt mir ein Gefühl von Sicherheit – denn Sicherheit gibt es nur im Widerstand gegen Rassismus, Kolonialismus und Unterdrückung. Sicherheit gibt es nur, wenn wir alle sicher sind. Auch jedes Kind und jeder Erwachsene in Gaza. Wir brauchen Orte wie diesen, um unsere Gemeinschaft zu stärken. Um weiter für die Menschen in Gaza und in ganz Palästina zu kämpfen – und für die Menschlichkeit selbst.”

Annette, Gaza Komitee:
“Die vielfältige Solidarität für Palästina, die wir bei unseren wöchentlichen Infoständen auf der Straße wahrnehmen, spiegelte sich auch bei diesem Kiezfest wieder. Die große Unterstützung für die heutige Veranstaltung – trotz einer medialen Hetzkampagne – zeigt, wie stark der Widerstand gegen den Genozid ist. Neukölln steht solidarisch an der Seite der Palästinabewegung – und beim nächsten Mal werden wir noch mehr Menschen sein.”