„Gypsy” - ein Dokudrama über das Schicksal des Sintos und Boxers Johann „Rukeli” Trollmann

Ort: Britzer Bürgerverein e. V., Diakonie Haus Britz, Buschkrugallee 131

Hufeisern gegen Rechts lädt ein zum Filmabend: „Gypsy” - ein Dokudrama über das Schicksal des Sintos und Boxers Johann „Rukeli” Trollmann. Wie die Nazis 1933 einen erfolgreichen Sportler aus rassistischen Motiven zugrunde richteten.

Zu Gast:
Rita Vowe-Trollmann,
(Tochter von Johann Trollmann)
Petra Rosenberg
(Vorsitzende des Landesverbands Deutscher Sinti- und Roma Berlin-Brandenburg e. V.)

Samstag, 9. November 2024, um 19:00 Uhr
in den Räumen des Britzer Bürgervereins e. V.,
Diakonie Haus Britz, Buschkrugallee 131

(Nähe U-Bhf. Blaschkoallee)
Eintritt frei

Wenn auch das nationalsozialistische Pogrom vom 9. November 1938 sich direkt gegen die jüdische Bevölkerung richtete, so wollen wir den 94. Jahrestag dieses Verbrechens zum Anlass nehmen, auch auf den faschistischen Völkermord an den Sinti und Roma aufmerksam zu machen. Auch sie wurden als „Schädlinge für die deutschen Volksgemeinschaft“ bezeichnet und der Vernichtung preisgegeben.

Aus diesem Grund zeigen wir den Film über das Schicksal des Sinto Johann „Rukeli“ Trollmann, der Anfang der 30er Jahre einer der herausragenden Kämpfer im deutschen Boxsport war. Im Juni 1933 erklärten die Nationalsozialisten den sportlich gewonnenen Meisterschaftskampf des Sinto Johann Trollmann gegen Adolf Witt unter einem Vorwand für ungültig, um zu verhindern, dass ein Sinto Deutscher Meister wurde.
Mit einer beispiellosen Aktion wehrte sich Trollmann im Boxring gegen diese rassistische Entwürdigung und karikierte mit einer bizarren Selbstinszenierung in aller Öffentlichkeit die angebliche Überlegenheit einer „arischen Herrenrasse“.

Trollmann wurde wie mehr als eine halbe Million Sinti und Roma Opfer des nationalsozialistischen Völkermords. 1944 wurde er im KZ Neuengamme nach jahrelanger Misshandlung erschlagen.
Erst im Jahre 2003 hob der Bund Deutscher Berufsboxer die Verweigerung des Meisterschaftstitels auf und verlieh ihm rückwirkend den Titel eines Deutschen Meisters im Halbschwergewicht.